Rahel salamander
Rachel Salamander
Rachel Salamander (* 30. Januar 1949 in Deggendorf) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin, Buchhandels-Unternehmerin und Journalistin.
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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rachel Salamander wurde als zweites Kind von Samuel Salamander und seiner Ehefrau Riva Salamander in einem Displaced Persons Camp für Überlebende des Holocausts in Deggendorf geboren. Die Eltern von Rachel Salamander hatten den Holocaust überlebt und wollten nach Israel auswandern. Ihr Bruder Borys wurde Arzt in München. Die Einreise nach Israel wurde der Familie aufgrund einer Krankheit der Mutter nicht gestattet. Die Mutter verstarb 1953 in München in einem Krankenhaus. Die Familie, in der Jiddisch gesprochen wurde, lebte bis zu dessen Auflösung im Jahre 1956 im DP-Lager Föhrenwald, danach in München. Nachdem sie kurzzeitig Medizin studiert hatte, wechselte sie zum Studium der Philosophie, Germanistik und Romanistik an der Universität München. Schon bald beschäftigte sich Salamander mit deutsch-jüdischer Literatur und Geschichte. Sie promovierte in der Mediävistik über den Verstehensbegriff.
1982 folgte die Eröffnung der „Literaturhandlung“ in München, eine auf jüdische Literatur und Literatur zum Judentum spezialisierte Buchhandlung. Heute existieren neben einer Filiale in Berlin sechs Dependancen in ganz Deutschland. Salamander war von 2001 bis 2013 Herausgeberin der Literarischen Welt, der Literaturbeilage der Tageszeitung Die Welt. Von Oktober 2013 bis September 2014 war sie Leiterin des F.A.Z.-Literaturforums. Sie ist Juryvorsitzende des „Marcel-Reich-Ranicki-Preis für literarische Kritik und Essay“.[1][2]
Mit Wirkung zum 10. Dezember 2015 gehört sie neben Ulla Unseld-Berkéwicz und Sylvia Ströher zum Aufsichtsrat des Berliner Suhrkamp Verlages.[3]
Rachel Salamander ist seit 1990 mit Stephan Sattler, Editor-at-Large verheiratet.
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans Jonas: Erinnerungen. Nach Gesprächen mit Rachel Salamander. Suhrkamp, 2005, ISBN 3-51-845684-9.
- Rachel Salamander: Die Jüdische Welt von gestern 1860–1938. Brandstätter, 1990, ISBN 3-85-447301-X.
- Jacqueline Giere/Rachel Salamander: Ein Leben auf neu. Das Robinson-Album. DP-Lager: Juden auf deutschem Boden 1945–1948. Brandstätter, 2000, ISBN 3-85-447576-4.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1999: Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München
- 1986: Ernst-Hoferichter-Preis
- 2009: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 2013: Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar[4]
- 2016: Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa
- 2019: Verleihung des Ehrenbürgerrechts Münchens[5]
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